Bei Dev Fonts kann man verschiedene Monospace-Schriftarten für die Entwicklung ausprobieren und vergleichen (via). Mal was ganz anderes als Courier New: Nova Mono von Wojciech Kalinowski. Ein bisschen fancy :D.
Mal eben schnell wie ein "Hacker aus den Medien" aussehen wollen? Geht mit Hackertyper.net. Drei Mal Shift drücken für einen Special Effect ohne Erfolg, drei Mal Alt, wenn Erfolg simuliert werden soll. Und es gibt einen Lisp code Fork (beides via).
Perfomative Netzkunst, die sich kritisch mit dem Zustand des Netzes auseinandersetzt: How I experience web today. Natürlich etwas gelogen. Die Suchergebnis-Seite wäre niemals so clean. Alternativ, wie wäre es mit einer Ausstellung der Monetarisierungsoptionen? (beides via). Funktioniert natürlich nur in einem Browser, in dem solche Dinge nicht geblockt werden. Bin ich neugierig, ob es das schon für die KI-generierten Auswüchse gibt. Aber dafür müsste ich mich jetzt auf die Suche begeben - und Suche im Netz… nun ja, lassen wir das.
Einmal Abbiegen zur Grammatik/Rechtschreibung. Demnächst hoffentlich nicht mehr hinter der Bezahlschranke: die Übermedien-Kolumne Notizblog zum "Deppen-Apostroph" (08.10.2024) von Stefan Niggemeier, die mal wieder die Empörungskultur deutscher Leitmedien annimmt und ein paar Fakten nachliefert. Den Wegweisern in die Kaninchenhöle Richtung Wikipedia und SZ-Magazin folge ich doch gerne. Und weil es thematisch so gut dazu passt, Dr. Bopp's Blog1 "Fragen Sie Dr. Bopp!" gibt es nach all den Jahren immer noch2 - genauso wie den Podcasts Alltagsdeutsch der Deutschen Welle (zuerst drüber gebloggt 2007).
Mehr zu lernen gab es vorgestern zum Thema Eponyme illustriert bei sketchplanations. Und Wikipedia lehrt mich, dass die eine Bedeutung, bei der ein Wort aus einem Eigennamen abgeleitet ist (Sandwich oder Diesel) auch als Patronym bezeichnet wird. Eine Begrifflichkeit über die ich just Anfang der Woche stolperte, als sich mir die Frage stellte, ob das Patronym als Namensbestandteil in Formularen zum Vor- oder Nachnamen zählen3 .
Wie gut ist es überhaupt, tote Links mit Links auf Archiv-Versionen zu ersetzen?
Aus der einen Perspektive betrachtet ermöglicht die Verlinkung der archivierten Version - optimalerweise aus einem Zeitraum, der dem Entstehgungsdatum eines Blogposts nahe liegt - einen (verzerrten) Blick in die Vergangenheit((fehlende Multimedia-Inhalte und so...)). Ein Spaziergang in die Vergangenheit zu ansonsten vielleicht vergessenen Inhalten.
Auf der anderen Seite gibt es genügend Gründe, die dagegen sprechen. Ganz vorne voran: rechtliche Gründe, Schutz der Privatspähre, das Recht auf Vergessenwerden. Für mich als Bewohnerin eines europäischen Staates gibt es keine Fair-Use-Regelung, die das ein oder andere, was ich in meinen frühen Jahren im Netz gemacht habe, ermögtlicht hätte. Das ist der Grund, wieso meine mit viel Liebe gebastelten Fan-Seiten schon länger nicht mehr online existieren und dieser Blog so viele seiner Bilder verloren hat. Oder die jugendlich-naiven Rants, die schon lange passé sind und gerne in Vergessenheit geraten dürfen. Warum sollten diese wieder sichtbarer werden?
Doch der utopistisch bibliothekarische Teil von mir wird ein wenig wehmütig: entferne ich die Links, entferne ich ein Stückchen historische Information. Zerschneide ich Verbindungen in einem sowieso schon so fragilen Netz.
Im Falle meines Blogs spielt das glücklicherweise keine Rolle...((wechsele jedoch kurz zu Google Scholar um einen Blick in die Forschung zum Thema zu werfen. Gerade im wissenschaftlichen Bereich ist es ein eher größeres Problem.))
Und doch. Just muss ich an die Anekdote eines Dozenten in meinem Studium denken: Über die Pflichtexemplare von Groschenheftchen - gerne belächelt - aber ein Schatz für die Forschung.
Seiten, über die ich einmal stolperte, an denen ich mich erfreut habe, die dann aber wieder in Vergessenheit geraten sind. Durch die Korrektursichtung blättere ich in der Sammlung meiner Entdeckungen von früher. Viele der Links sind inzwischen mit einem offline markiert. Die automatische Prüfung auf tote Links arbeitet leise im Hintergrund. Sie erwischt nur Seiten, die komplett unerreichbar sind, umgewidmete Seiten werden nicht erkannt.
Wo ich die Beiträge sichte, blicke ich das ein oder andere Mal in die Vergangenheit des Netzes. Aus Nostalgie werfe ich einen Blick in die Wayback Machine wenn eine spannend klingende Seite von damals als offline angezeigt wird. Übrigens: wer die Suchmaschine DuckDuckGo verwendet, kommt sehr bequem ins Archiv einer Seite. !wayback in den Suchschlitz zum nicht mehr funktionierenden Link packen und es wird die Wayback Machine geöffnet mit der Übersicht der vorhandenen Sicherungen (Snapshots) des angegebenen Links. In einer Jahresleiste wird mittels eines Balkendiagrams angedeutet, wie viele Sicherungen existiern. Wählt man ein Jahr aus sind Tage mit vorhandenen Sicherungen bläulich markiert (siehe Abb. 1). Klickt man darauf, erhält man eine Liste der Snapshots. Klickt man auf einen Sicherungszeitpunkt, gelangt man auf die gespeicherte Seite.
Und wo ich so den Namen der so nützlichen Funktionaliät((im Dauergebrauch bei mir auch !wiki)) nachschlage (Bangs), stelle ich fest, dass es sogar noch schneller geht: !wbm. Möchte man das Internet Archive motivieren, eine Sicherung einer Seite zu speichern, z.B. weil diese historisch relevant werden könnte, kann auch dies via DuckDuckGo über den Bang !save initiiert werden. Ansonsten: Wer ein wenig hinter die Kulissen blicken möchte: im Juli führte Netzpolitik ein Interview mit einem Mitglied des Archive Teams (2023). Lesenswert ist auch der Heise Online Artikel von Pit Noack (2018).
Die Wayback Machine ist natürlich nicht das einzige Projekt, das versucht dem Verschwinden von Informationen im Netz entgegen zu treten. Andere Dienste sind z.B. archive.today (!ais). Salman Ravoof hat im November letzten Jahres einen recht umfangreichen Artikel zum Thema geschrieben (2022), in dem mehr Dienste und andere Möglichkeiten entdeckt werden können. Auch in Awesome OSINT Listen kann zu dem Thema einiges gefunden werden. Neben der rechtlichen Diskussion mag ich hier auch das Fass der Herausforderung der Langzeitarchivierung gerade nicht aufmachen. Diese Sicherungen sind häufig genug alles andere als vollständig. Bilder, Videos, Flash, andere multimediale oder dynamische Inhalte fehlen oder funktionieren einfach nicht mehr, Technologien sterben. Oder die Seiten liegen hinter eine Login- oder Paywall und sind damit für solche Dienste unerreichbar.
Weil ich gerade Flash erwähnt habe: Düster erinnere ich mich an den Bericht über ein Flash-Archiv, über das ich kürzlich etwas gelesen habe. *geht mal nachschauen* Oder vielleicht auch doch nicht so kürzlich: im November 2020 berichtete das Internet Archive über die damals neue Flash-Emulierung in der digitalen Bibliothek. Hier geht's zum Flash Showcase, in dem sich auch das ein oder andere in meinem Blog besprochene Spielchen noch mal ansehen und spielen lässt.
Und weil es so gut passt, drüben bei Netbib wurde vor ein paar Tagen auf die Internet Artifacts verwiesen (via Vorspeisenplatte): ein kleines digitales Museum, in dem man einen Blick auf die Geschichte des Internets werfen kann. Sehr liebevoll gestaltet.
Im Laufe unseres Lebens erzählen wir viele Geschichten. Wir erzählen verschiedenen Geschichten mit unterschiedlichen Intentionen - mal mehr, mal weniger bewusst - abhängig von den Zuhörer:innen, von der Umgebung, von dem was um uns herum geschieht. Geprägt von den Medien, die uns umgeben, die wir bewusst oder unbewusst konsumieren.
Hätte ich Ambitionen meine Geschichte auszuarbeiten, würde hier nun vielleicht stehen, wie sich in den letzten 40 Jahren der Konsum und die Produktion von Erzählungen wandelten. Wie sehr sich die (Netz)welt seit meinen ersten Worten hier vor knapp 20 Jahren wandelte. Wie ich mich veränderte. Um dann irgendwann dabei zu landen, was dies für diesen kleinen Blog bedeutet.
Dafür fehlt mir die Muße, das Sitzfleisch und auch das Talent. Daher überlasse ich das lieber anderen.
Oder sollte ich lieber eine generative KI gut klingende Text verfassen lassen? Nur damit hier etwas passiert und die verbliebenen Bots und Crawler nicht auch noch das Interesse verlieren? Da ich diese Seite weder für ein soziales, politisches oder monetäres Ziel betreibe - macht es glücklicherweise kein Unterschied.
Ich hätte Lust, einen Roman zu lesen, der mit dem Medien- und Kommunikationswandel spielt. Kein SciFi, und auch nicht einfach nur ein Chat- oder Internetroman oder aufgeschrieben Kommunikation. Dies Ganze zu verflechten, ohne dass es zu platt, zu belehrend oder zu meta wird, stelle ich mir extrem schwierig vor. Und auf der anderen Seite sehr spannend. Vom Vibe her vielleicht wie David Mitchells "Cloud Atlas"1. Mein Gehirn kramt aus den Untiefen auch Neal Stephensons "Diamond Age" hervor, was ich unbedingt ein weiteres Mal lesen muss, einfach um zu sehen, wie es im unserer aktuellen Welt auf mich wirkt.
Aber zuerst liegt noch "Erzählende Affen" von Samira El Ouassil und Friedemann Karig auf dem Stapel. Das so gepackte Buch, welches in den ersten Absätzen dieses Beitrags in meinen Gedanken herumgeisterte.
für jeden, der Spaß an englischer Sprache hat: das Buch lohnt sich [↩]