20
Jul 14

Gelesenes – 20. Juli 2014

Hach, ist das schön, wieder Zeit zum Lesen zu haben :).

 


17
Okt 12

Von Schubladen zur Kultur

Der Startpunkt des Gedankenfadens, welcher letzte Nacht während ich eigentlich einschlafen wollte in meinem Kopf herum geisterte – darum heißt das wohl Geisterstunde – war Katrin Hentschels Beitrag im Blog Geist und Gegenwart: „Erster Klasse zur Endstation abgestempelt„. In diesem beschreibt die Autorin ihr Gefühl, dass sie befällt, wenn sie feststellt, dass sie Dinge anders macht, denkt, angeht als es Konsens zu sein scheint. Die daraus folgende Unsicherheit, das sich ausgeschlossen Fühlens, so beschließt sie, möchte sie nun anders angehen.

Nach meinen vielen Fahrten in Richtung „Abgestempelt“, wofür ich mir natürlich selbst die Fahrkarte gekauft hatte, habe ich mir nun einen Stadtplan zurechtgelegt um immer wieder zurück zu finden. Ein Stadtplan, der mir den Weg zu mir zurück weist.

Mit Neugierde auf die Unsicherheiten zugehen und Vorurteile als Spiegel verwenden.

Passenderweise las ich nur wenige Tage zuvor bei Alltagsforschung.de einen Artikel, der zum Thema hatte, wie Vorurteile unsere Leistung beeinflussen und verweist am Ende auf einen Tipp-Katalog zweier Psychologen, wie man sich selbst diesbezüglich etwas Gutes tun kann.

Alexander Dill hat sich in Telepolis wiederum der Schublade „Coolness“ gewidmet, versucht in seinem Artikel zu ergründen, wieso es (für manche) so wichtig ist, cool zu sein – und woran man Coolness erkennen könnte. Er streift Coolness als Schutzmechanismus und als Ausschlusskriterium aus der Gesellschaft. Und mir stellt sich spontan die Frage, ob „cool sein“ nicht vielleicht sogar schon überholt sein könnte, oder irgendwie normal?

Größere Schubladen, ziemlich mutig generalisiert, öffnet Grant McCracken im Harvard Business Review Blog in „Boomers, Stop Yelling at Gen Y to Get Off Your Lawn„. Er beschreibt eine Kluft zwischen Boomers und Millennials und dass man diese doch bitte irgendwann einmal hinter sich lassen könnte. Hier werden Themen gestreift, über die sicherlich gut diskutiert oder gestritten werden kann. Geht es doch um Kultur und was Kultur ist.

Und von da kam ich schnell zu der sehr beeindruckenden Lesung, der ich am Montag beiwohnen durfte. Dazu später mehr…


22
Apr 08

Ausgegrabene Albträume

Wow. Ich blätterte auf der Suche nach einem Link durch alte Blogeinträge und fand dort folgende Beschreibungen doch sehr extremer Albträume – ich erinnere mich noch lebhaft an die Panik, die sie mir während des Erlebens verschafften. Was mich sehr erstaunt, ist das doch recht positive Gefühl der Erkenntnis, welche sie mir heute vermitteln. Kennt ihr dieses Gefühl?

Irgendwie muss ich in diesem Kontext an eine sehr bemerkenswerte Zeile denken,

Breakdowns are a Natural Part of Progress,

welche ich letztens in einem Blogeintrag von The Executive Assistant’s Toolbox gelesen habe. Manchmal kommt ein inneres Gefühl der Zufriedenheit wirklich aus den seltsamsten Quellen.

Traum Nummer 1

Im ersten wollte mich jemand umbringen, ich bin gerannt und gerannt und gerannt. Schauplatz war die Straße in der ich aufgewachsen bin. Dort gibt es eine Stelle, an der keine Häuser stehen, dort ist der Fluss sehr nahe und eine relativ steile Böschung – auf der anderen Seite der Straße steht über die ganze Länge eine etwa 3-4 Meter hohe Mauer, die den Weinberg-Schlamm abhalten soll. Der, der mich umbringen wollte, lenkte die ganze Zeit mit einem Bus auf mich. Und dann war da ein Polizist, der jedoch ziemlich hilflos war.

Also bin ich gerannt, die Straße hoch bis in den nächsten Stadtteil, dort am Ende der Mauer wohnte meine Exbeste Freundin. Ich wusste, dass der Mensch wieder kommen würde. Direkt nebenan war plötzlich eine Polizeistation und ein leerstehendes Haus. Man sagt mir, dort sei ich sicher. Und dann beobachtete ich skeptisch das Treiben. Das Haus der ehemaligen Freundin. Dort schien eine Party gefeiert zu werden, Busse voller cooler Menschen strömten hinein. Und dann die Polizei und um die Ecke der Straße kam mein Verfolger.

Und die Polizei griff zu, und nahm den Falschen fest. So habe ich das Haus verlassen um ihnen verständlich zu machen, dass den Menschen, den sie dort in der Zange haben, ein Freund ist und nicht der Verfolger. Dieser kam dann allerdings um die Ecke, und wieder wollte ich rennen. Die Polizei war nutzlos… und ich begriff, dass es mir nicht helfen würde, wenn ich rannte. Also habe ich mich auf ihn drauf geschmissen und gewartet, dass irgendein Beamter kommt um ihm Handschellen anzulegen.

Traum Nummer 2

Wir wohnen im Dachgeschoss eines etwas älteren Hauses. Um dort hinzukommen muss man diverse Stockwerke in einem Treppenhaus hinter sich lassen. Allerdings handelt es sich nicht um ein normales Treppenhaus. Jedes Stockwerk birgt andere Schwieirigkeiten. Man ist arm, und so existieren keine Treppenstufen, sondern Konstruktionen aus Holz.

Immer muss man vorsichtig sein, dass man die richtige Latte betritt, damit nicht alles zusammenbricht. Manche Übergänge – Stufen kann man das nicht nennen – bestehen aus Pappe oder nur aus Stegen, die in Halb-Meter-Abständen im nichts schweben. Ich bin nicht schlank, nicht sportlich. Jedes Hinaufsteigen zu unserer Wohnung ist eine Tortur für mich. Die anderen können es nicht nachvollziehen.

Dann bekommen wir Besuch. Cousine und Cousin aus Leipzig und ihre Tochter. Ganz anders, als ich sie in Erinnerung habe. So blond und… Wir gehen die ersten Stockwerke zu unserer Wohnung, die plötzlich über einem Kaufhaus liegt. Allerdings ist dieses mehr oder weniger ausgestorben. Leerliegende Geschäfte. Dennoch gehe ich mit meiner Großcousine einkaufen. Sie steht in einem Geschäft und probiert wundervolle Klamotten an. Solche, von denen ich nur Träumen konnte, hineinzupassen.

Sie bleibt dort. Eine Freundin wartet nämlich schon auf sie, damit sie sich nicht mit uns abgegen muss. Ich mache mich auf den Weg nach oben, der noch beschwerlicher ist, als sonst. Ich nehme dann eine falsche Abzweigung und lande unter dem Dach einer Kirche. Ich rutsche aus und lande auf einer „Treppe“ aus Holzplatten, es ist mehr eine Schräge, die schuppenartig zusammengesetzt ist. Ich rutsche, lande auf einer Plattform hoch über dem Kirchenraum von dem kein Weg zurückführt, bis auf die Schuppentreppe, doch die kann ich nicht mehr hinaufklettern. Als ich sie betrete bricht sie unter mir zusammen und ich falle zurück auf die Plattform.

Danach beginne ich zu schreien, und schreie…

Und dann kommen zwei Leute eine steinerne Treppe hinauf, die draußen vorbei führt. Die Plattform ist offen. Ein Hubschrauber – Ich werde über den Stacheldraht gehoben, der die Treppe zur Plattform hin abgrenzt.


25
Feb 08

Selbst-Sabotage gelistet

Über drei Ecken gefunden bei Ubiki: „How to be miserable as an artist„.

Wenn ich frei übersetzen darf, „Dinge, die man als Künstler machen muss, um sich miserabel zu fühlen„:

  1. Vergleiche Dich ständig mit anderen Künstlern
  2. Spreche mit Deiner Familie über Deine Arbeit und erwarte, dass sie dich anspornen
  3. Den Erfolg Deiner Karriere misst Du nur an Hand eines einzigen Projektes
  4. Du bleibst bei dem, was Du weist
  5. Verkaufe Deine Expertise unter Wert
  6. Lass Dir vom Geld diktieren, was Du zu machen hast
  7. Beuge Dich dem gesellschaftlichen Druck
  8. Beschäftige Dich nur mit der Arbeit, die Deine Familie liebt
  9. Mache immer das, was der Galerist/ Geldgeber/Kunde/Benutzer/Gläubiger verlangt
  10. Stelle Dir unerreichbare/ Dich überfordernde Ziele, die Du bis morgen erreicht haben musst

Als ich dies las, musste ich es auf andere Alltagsdinge übertragen. Ob Beziehungen zu Freunden oder der Job, wie häufig rutscht man in die ein oder andere Gedanken- und Verhaltensfalle. Und natürlich führt es dazu, dass man sich wirklich miserabel fühlt.

Vor einer Weile habe ich einen Artikel mit ähnlichem Tenor im Positivity Blog gelesen, „7 Habits of Highly Ineffective People„. Frei übersetzt wurde empfohlen:

  1. Nicht auftauchen
  2. Den halben Tag durch Aufschieben verschwenden
  3. Sich mit Dingen beschäftigen, die im Moment nicht das wichtigste sind
  4. Zu viel Denken
  5. Überall das Negative und die Nachteile sehen
  6. An den eigenen Gedanken festhalten und äußere Einflüsse abwehren
  7. Ständiger Informationsüberfluss

Den Artikel zu lesen, lohnt sich auf jeden Fall, den jeder einzelne Punkt ist an Hand von Beispielen erläutert.

Ich finde es sehr gut, immer mal wieder über Artikel dieser Art zu stolpern. Nur so werden ich auf diese Verhaltensweisen aufmerksam und habe die Möglichkeit, der Selbst-Sabotage ein Ende zu setzen.

Sicherlich ist es auch interessant, eine eigene, persönliche Liste des Selbst-Sabotage-Aktes zu erstellen und sie sich groß an eine Wand zu pinnen. „Wann stelle ich mir mal wieder selbst ein Bein? In welchen Momenten verhalte ich mich selbstschädigend?“

Es ist gar nicht so einfach, jedoch sehr aufschlussreich. Wichtig ist, dass man dabei ungestört ist und sich wirklich die Zeit dafür nimmt. Und natürlich ehrlich zu sich selbst ist.


13
Feb 08

Lass‘ es zur Gewohnheit werden

Geht es euch manchmal auch so, dass ihr nach Monaten (oder Jahren) feststellt, dass ihr vor eben jener Zeit einmal richtig gute Dinge gemacht und es anschließend total vergessen habt? Dinge, die eine sehr positive Wirkung hatten; halfen, Klarheit zu finden, über das, was man wirklich wollte.

Per Zufall bin ich heute über einen meiner Texte gestolpert, „Dinge, die ich gerne machen mag“, welchen ich vor etwa eineinhalb Jahren verfasst habe. Ich las ihn und dabei ereilten mich zwei Erkenntnisse:

  • Ab und zu sollte ich mir die Zeit nehmen, die Dinge, die ich schreibe auch zu lesen
  • Manch eine „Übung“ ist wichtig genug, um sie aktiv(!) zur Gewohnheit zu machen

Sich regelmäßig mit den eigenen Wünschen und Zielen auseinander zu setzten, und zwar bewusst, gehört definitiv zu der Kategorie der sinnvollen Übungen.

Damit habe ich natürlich keine neue Weisheit entdeckt. Schon sehr häufig habe ich im ein oder anderen „Lifehack-Blog“ darüber (quer)gelesen. Dennoch ist es wie mit vielen Dingen im Leben, sie bringen einem nichts, bis man sie nicht am eigenen Körper erfahren hat, bzw. die Erkenntnis selbst zu einem hernieder gefahren ist ^.~

Scan tägliche ToDo-Liste
Tägliche ToDo-Liste nach Seinfeld’s Chain Method

Was die Aneignung neuer Gewohnheiten angeht, hatte ich bisher den größten Erfolg mit meiner Version von Seinfeld’s Chain. Nachdem ich sehr lange nach einer digitalen ToDo-Liste suchte, welche für tägliche Tätigkeiten zu verwenden ist, allerdings nie wirklich zufrieden war, bin ich zum guten alten Stift und Papier zurück gekehrt.

Die „Ketten“-Methode stellte sich für mich als ein wirklich nützliches Tool für all die kleinen Dinge heraus, die man sich zur Gewohnheit machen möchte. Den Druck aufzubauen, eine bereits aus mehreren Kreuzchen (oder noch besser, etwas lustigerem, Sternchen, Herzchen, Krönchen) bestehende Kette, die anzeigt, dass man bereits mehrere Tage lang durchgehalten hat, ist für mich tatsächlich eine Hilfe.

Bisher habe ich sie nur für die täglichen Kleinigkeiten verwendet, z.B.

  • Ein ordentliches Frühstück zum Verhindern von Heißhunger-Attacken
  • Meditation zur Entspannung
  • Etwa eine halbe Stunde Japanisch lernen
  • Rückenübungen
  • Lesen

Ich bin zuversichtlich, dass sich das Prinzip auch gut für wöchentlich oder monatlich wiederkehrende Dinge eignet. An Stelle von Tagen werden Wochennummern oder Monatszahlen verwendet. In wie fern die „geringere Regelmäßigkeit“ ein Problem darstellt, werde ich dann wohl sehen ….