Don't Panic - Eine Woche ohne Internet!

Seit zwei Tagen bin ich nun ohne Internet. Eine interessante Erfahrung. So stellte ich gleich zu Anfang fest, wie sehr ich heutzutage davon abhängig bin, online zu sein. Viele Dinge schlage ich ganz selbstverständlich im Internet nach: Wie wird das Wetter? Wann fährt der Bus? Was koche ich heute? Was kommt gerade im Fernsehen? Diese und andere kleinen Alltagsfragen neige ich mit einem schnellen Blick in die Weiten des Netzes zu beantworten.

Da ich unter der Woche in meinem Büro des Internetzugangs habhaft bin, kann ich jedoch mit der ein oder anderen Vorkehrung mein Leben an die Gegebenheiten anpassen, bzw. Informationen und Ähnliches offline verfügbar machen. Eigentlich ist dies nichts besonderes, schließlich habe ich nicht anderes gemacht, als ich noch mit Modem unterwegs war - dennoch, man gewöhnt sich doch rasch an das, was man hat und stellt erst fest, wie sehr es mit dem eigenen Alltag verschränkt ist, wenn es einmal nicht verfügbar ist.

Hier zur Inspiration nun die verschiedenen Dinge, die ich durchgeführt habe, um auch ohne Internet ein wenig meiner Leidenschaft frönen zu können:

  • E-Mail: Meine Mails habe ich mit Hilfe eines Mailprogrammes offline verfügbar gemacht. Seit Google Mail bin ich dahingehend etwas schlampig geworden. Mit Thunderbird und dem Pop3-Zugang (oder auch IMAP, wobei man hierbei darauf achten muss, dass die Mails wirklich heruntergeladen werden) ist ein offline lesen und antworten (gesendet wird natürlich erst wieder, wenn der Rechner am Netz ist) ein Kinderspiel.
  • Newsfeeds: Die englische Version des Google Readers bietet glücklicherweise eine Verknüpfung mit dem Programli Google Gears an, diese ermöglicht es, die neuesten 2000 Einträge offline verfügbar zu machen. Alternativ hätte ich einfach auf einen Feedreader zurückgegriffen. Einen kleinen Nachteil gibt es bei meiner Methode allerdings schon: Offline gibt es keine Bilder!
  • Andere Artikel: Offline-Zeiten sind quasi die beste Möglichkeit, meine doch etwas lange ToRead-Liste gespeicherter Bookmarks anzugehen. Hierfür speichere ich die Seiten mit der Firefox-Erweiterung ScrapBook zum offline lesen. Bei dieser Prozedur man darauf achten, dass auch wirklich alle Seiten eines Artikels gespeichert werden ;).
  • Videos: Schon länger wollte ich das ein oder andere Video der "Reihe"  TED Talks, ansehen. Meistens fehlte mir dazu jedoch die Zeit oder Geduld. Für die Tage ohne Internet habe ich mir nun die betreffenden Videos mit der Firefox-Erweiterung Fast Video Download heruntergeladen. So kann ich sie mir gemütlich mit dem VLC Video Client ansehen, auch ohne mit dem Internet verbunden zu sein.
  • Bloggen: Auch ohne Internetverbindung mag ich gerne meine Blogideen aufschreiben können, ohne sie später großartig hin und her kopieren zu müssen. Dazu verwende ich dass Blogging Tool Windows Life Writer. Dieses hat auch den Vorteil, dass es den Stil des eigenen Blogs auslesen kann und somit beim Schreiben ein wenig "Heimatgefühle" aufkommen lässt.
  • TV-Programm: Hier gibt es mehrere Programme, mit denen man das TV-Programm offline verfügbar machen kann. Meine aktuelle Wahl - wenn ich auch nicht 100%ig zufrieden damit bin - ist TeXXas. Das Wichtigste ist schließlich, dass es funktioniert. Und wenn ich wissen möchte, welche Sendung aktuell auf einem Sender läuft, frage ich einfach den Videotext.
  • Nachrichten & Wetter: Hier greife ich ganz oldschool auf Radio und Fernseher zurück. Gerade morgens gibt es im Radio halbstündlich Nachrichten mit Wettervorhersage. Und wenn es einmal dringen ist, schaue ich in den Videotext.
  • Kommunikation: Wenn es mal schnell gehen muss hilft hier klassisch: Telefon, SMS und sogar die Schneckenpost. Je nach Nutzerverhalten des Gegenübers kann ein Brief, der i.d.R. einen Tag unterwegs ist, um einiges Schneller gelesen werden als die Mail, die vorgeschrieben noch einen oder zwei Tage darauf warten muss, bis sie abgeschickt werden kann.

Was jedoch final für mich Internet und Informationsjunkie wichtig ist: Die gewonnene Offline-Zeit kann ich ruhig mal mit Alternativen zum vor dem Computer sitzen und im Internet herum hängen ausschmücken. Davon gibt es eine Menge und ich habe sie auch schon in dem ein oder anderen Artikel aufgelistet. Nur um auf Nummer sicher zu gehen, soll aber auch hier eine Liste mit Unternehmungen nicht fehlen:

  • Freunde treffen
  • Lesen
  • Wohnung verschönern (streichen, Möbel restaurieren,...)
  • Balkonien genießen
  • Basteln, Zeichnen, Malen,...
  • Videoabend
  • Grillen
  • Spazieren gehen
  • Photographieren
  • Wellnessabende mit Fußbad, Mani- und Pediküre, Gurkenmaske,...
  • Backup-CDs ausmisten
  • Alte Klamotten durchgehen und sich von Unnötigem trennen
  • Eine Sprache lernen ;)
  • Sport treiben
  • Neue Backrezepte ausprobieren (Da stehen schließlich noch so ein paar Kochbücher
  • Tourist in der eigenen Stadt spielen (Museen, Rundtouren, Dinge entdecken)
  • Restaurants, Geschäfte,... testen und Artikel für Qype schreiben
  • Blogdrafts endlich einmal ausformulieren (40 to go ^-^'')
  • Listen erstellen
  • Bewusst wahrnehmen, wie viel Zeit man plötzlich hat
  • und und und ^.^

Noch nicht genug? Beim Durchgehen meiner offline gespeicherten Newfeeds, stelle ich gerade fest, dass Dumb Little Man just vor drei Tagen das gleiche Thema aufgegriffen hat: "11 Productive Things To Do When You Can't Access The Internet".

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2 comments

  1. hui! ich erinnere mich an die zeiten wo unser modem samstags mittags verreckte. /=

    manchmal kann es aber auch ganz schön sein ohne internet, wie du schon beschreibst. und mir ging es ganz ähnlich, tv-programm und so weiter haben mir total gefehlt. auf einmal musste man zappen, wie sehr ich das hasse. *g*

    hey, der windows life writer wird eine echte bereicherung für mich sein, vielen, vielen dank! :)

    & ein ganz tolles rezept hab ich für dich, vor allem wenn das wetter wieder mal schmuddelig ist: hier [eigentlich wollt ich das noch bloggen… aber wer weiss wann ich dazu komme] ich mach das rezept allerdings mit halb soviel backpulver – dann wird der kuchen richtig nass! & zitronen/buttermilch joghurt und dazu schattenmorellen & den dann heiss genießen mit heissem vanillepudding oben drauf! OMG! ♥,♥ jetzt bin ich hungrig!

    ohja und ein paar der dinge auf deiner liste hab ich auch in den letzen monaten getan, immer wieder, wenn mir nicht nach inet war zB. das tut wirklich gut! :) ich wünsche dir viel spass!

  2. Oye, das ist ja noch härter. Ich konnte mich ja wenigstens darauf vorbereiten, dass ich das Wochenende ohne Internet bin – wobei das ja gecheated ist ;). Schließlich war ich am Samstag noch mal im Büro *süchtel*.

    *nickt* der WLW ist sehr angenehm. Musst auch auf jeden Fall einen Blick auf die Erweiterungen werfen, die es so gibt.

    Hmm … das hört sich gut an *schmacht*. Macht mir gleich noch mehr Hunger. ^-^“ Nur weil es mir gerade aufgefallen ist, wenn Du darüber bloggst, sie bloß zu, dass Du keine Bilder oder Texte aus dem Kochbuch übernimmst, die sind nämlich bekannt für Abmahnwahnsinn. Ach Menno – warum muss das zweite Büro immer so spät Mittagessen gehen wollen.

    *gg* Auch da hast Du wirklich recht. Und ich bin sooo erstaunt, wieviele Dinge ich auf einmal machen konnte, ohne Internet ^-^“.

    OOOOOHH :) Sie wurden überzeugt doch gleich essen zu gehen. :))) Mal sehen welchen Imbiss wir heute ausprobieren. (Mensa geschlossen Durststrecke) Hab noch einen schönen Tag! .:)