13
Nov 24

Schrift-, Netz- und Realwelt-Kunst

Bei Dev Fonts kann man verschiedene Monospace-Schriftarten für die Entwicklung ausprobieren und vergleichen (via). Mal was ganz anderes als Courier New: Nova Mono von Wojciech Kalinowski. Ein bisschen fancy :D.

Mal eben schnell wie ein "Hacker aus den Medien" aussehen wollen? Geht mit Hackertyper.net. Drei Mal Shift drücken für einen Special Effect ohne Erfolg, drei Mal Alt, wenn Erfolg simuliert werden soll. Und es gibt einen Lisp code Fork (beides via).

Perfomative Netzkunst, die sich kritisch mit dem Zustand des Netzes auseinandersetzt: How I experience web today. Natürlich etwas gelogen. Die Suchergebnis-Seite wäre niemals so clean. Alternativ, wie wäre es mit einer Ausstellung der Monetarisierungsoptionen? (beides via). Funktioniert natürlich nur in einem Browser, in dem solche Dinge nicht geblockt werden.
Bin ich neugierig, ob es das schon für die KI-generierten Auswüchse gibt. Aber dafür müsste ich mich jetzt auf die Suche begeben - und Suche im Netz… nun ja, lassen wir das.

Als krönender Abschluss noch etwas Würdigung von Real-Welt-Kunst mit den beeindruckenden Legowerken, ganz in Schwarz von Ekow Nimako (via) und Althea Cromes Strick-Miniaturen (via).


04
Okt 19

Die Überreste einer einst an 3. Traffic-Stelle stehenden Webseite

Es sollte keine große Überraschung sein, dass die Langzeitverfügbarkeit von Internetinhalten eher so "mäh" ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Netz stark verändert. Das Silomodell machte Schule - vieles Eigene wurde Zugunsten der Plattformen aufgegeben und wer kann schon sagen, Herscher:in seiner eigenen Daten zu sein.

Natürlich gab es schon früher Plattformen. Einige davon verschwanden obwohl sie einmal der Platzhirsch waren. Populärstes Beispiel wahrscheinlich GeoCities, welches 2009 seinen Dienst einstellte. Einige Projekte machten es sich zum Ziel wenigstens einen Teil dieser Netzgeschichte zu bewahren. Wer sich für Details interessiert, sei auf das Wiki des Archive Teams verwiesen, welche GeoCities für die Nachwelt erhalten haben.

Die Sicherung des damaligen Homepage-Planeten brachte durchaus Kuriositäten hervor, wie z.B. GifCities1, wo man heute, bei vorhandener Geduld, damals eingesetzten Wackelbildchen durchsuchen kann. Andere Projekte (z.B. ReoCities) haben inzwischen selbst das Zeitliche gesegnet.

Was Künstler aus dem GeoCities-Archiv gemacht haben, kann man im Artikel "The Impulse of the Geocities Archive: One Terabyte of Kilobyte Age" von Daniel Rourke (16.05.2013) über Olia Lialina und Dragan Espenschied und ihr Projekt One Terabyte of Kilobyte Age nachlesen. Meghan McDonough & Marcie LaCerte haben das Thema in diesem Jahr (20.09.2019) erneut aufgegriffen und berichtet in "The early internet is breaking—meet the people saving it" ebenfalls über das Künstlerpaar.

Version 1.5 meiner ersten Homepage, natürlich mit Marquee-Effekt. Nicht im Bild: Farblich angepasste Scrollbalken. Ein Feature, welches nur der damals innovative IE beherrschte.

Erwähnt wird im Video/Artikel auch das Open Source Archivierungswerkzeug Webrecorder.io. Der ebenfalls von Rhizome, "Serviceleister" für digitale Künstler, entwickelte Webrecorder Player könnte eine Option für mein eigenes Archivierungsproblem sein.

Edit: Oh je, ich bin Clickbait-geschädigt und produziere jetzt auch schon solche fürchterlichen Überschriften -_-''

  1. Katzengifs aus den 00er Jahren - anyone? []