29
Nov. 08

Douglas Coupland “Microsklaven”

Douglas Coupland "Microsklaven"

Wie sieht das Leben, wie sehen die Gedanken eines Geeks aus, welcher bei Microsoft arbeitet? Hat dieser eigentlich ein Leben? Wie sieht er die Welt? Wenn du dir irgendwann einmal solche oder ähnliche Fragen gestellt hast oder du dich in irgendeiner Form für die Subkultur der technikfaszinierten Welt der 90er interessierst und mit ein bisschen verschrobenem Nerd-Sein umgehen kannst, könnte “Microsklaven” von Douglas Coupland vielleicht etwas für dich sein.

In Tagebuch-Form niedergeschrieben darfst du als Leser ein paar Jahre im Leben des mittzwanzigers Daniel Underwood und seiner Freunde begleiten. Eine Gruppe technikbegeisterter Programmierer die in einer spartanischen WG wohnen und im Dienste des großen Bills stehen.

Die dabei nicht ganz so geradlinigen - um nicht “verrückte” zu sagen - Gedankengänge zu verfolgen; die Phasen, welche einzelne Persönlichkeiten durchmachen zu beobachten war für mich sehr angenehm. Wahrscheinlich lag dies am sanften, vor sich dahin Plätschern der Ereignisse, fast schon entgegengesetzt zu dem Informationsrausch, welcher nicht selten meinen Alltag dominiert. Außerdem fühlten sich die Erinnerungen der Geschehnisse von Daniel auf eine Gewisse Art und Weise sehr familiär an.

Couplands Roman ist für mich ein gutes Lesefutter für Zwischendurch, er könnte fast der Inhalt eines Blogges sein, welcher noch als “richtiges Tagebuch” geführt wird. Situationsbeschreibungen, mehr oder weniger verrückte Geschichten und die Philosophien der Schlaflosen gewürzt mit einer Prise Technik-Slang, Markentheorien und Rebellion - naja, ein bisschen ^-^.

Fazit

Mir hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Nicht zu letzt wahrscheinlich deswegen, weil ich mich mit diesen kleinen bzw. größeren Nerds schon irgendwie identifizieren kann. Es hat mich berührt an der Entwicklung der Persönlichkeiten teilzuhaben. Und gerade zum Ende erinnert mich Microsklaven an das positive Gefühl, dass es eine wichtige Sache im Leben gibt, für die es sich immer zu kämpfen lohnt: gute Freude.


23
Nov. 08

Mit der 50-Seiten-Regel mehr Lesen

Schon vor einer Weile habe ich in einem von mir verfolgten Lifehack-Blog, Put Things Off, darüber gelesen, wie Nick Cernis sich die Aufgabe stellte, ein Buch pro Woche zu lesen. In seinem sehr lesenswerten Artikel beschreibt er zunächst, wieso er dieses Ziel hat um anschließend fünf Tipps zu geben, wie eben jenes Ziel erreicht werden kann.

Ausschnitt des Bücherstapels
Bild 1 Ein kleiner Teil des zu bewältigenden Bücherstapels

Da mein zu-Lesen-Stapel groß und die Zahl der Bücher, die ich in den letzten Jahren las eher gering geblieben ist - obwohl ich das Lesen an sich wirklich liebe - inspirierte mich Cernis’ Artikel sehr. Besonders seinen Ansatz, immer mindestens 50 Seiten zu lesen, wenn man ein Buch zur Hand nimmt, verankerte sich in meinem Gedächtnis.

The 50 page rule is simple. It goes like this:

Whenever you pick up your book, read 50 pages or more.

Using this neat idea, you can comfortably read a 350 page book in a week by simply picking it up once a day! The concept encourages you to start reading only if you intend to relax and immerse yourself into a good chunk of your latest literary tipple.

Eines Abends dachte ich mir also: “Es kann nicht schaden, es einfach mal auszuprobieren.” Gepaart mit Seinfelds Ketten-Methode hat sich mein Buch-pro-Zeit-Verhältnis innerhalb der letzten Monate enorm verbessert.

Ich bin enorm begeistert darüber, wie durch die Tatsache, dass ich jeden Abend versuche “nur” 50 Seiten zu lesen um meine Kette nicht zu brechen, ich in den letzten Wochen tatsächlich etwa ein Buch pro Woche las. Dieses positive Gefühl rührt zum einen daher, dass ich tatsächlich sehe, dass mein Buchstapel “kleiner” wird und ich meine Zeit sinnvoller nutze. Und auf der anderen Seite lese ich an Stelle sinnfreier Unterhaltungsverblödung spannende und sehr inspirierende Geschichten.

Jetzt freue ich mich darüber mehr Dinge zu verstehen und weiß, dass sich das Universum sich für mich verschwört um mir weiterzuhelfen, wenn ich danach verlange meinen Traum zu verwirklichen1, außerdem gibt es viele Themen, über die es zu diskutieren lohnt (oder auch nicht ^-~) und die mir neue Einblicke in andere Welten liefern. Sehr zu empfehlende Gefühle! ^-^

  1. Paulo Coelho The Alchemist “And, when you want something, all the universe conspires in helping you to achieve it.” []

20
Nov. 08

Google Mail bekommt Themes

Schick, schick, was mich da heute Morgen in meinem Browser überraschte. Bei Aufruf von Google Mail erwartet mich ein kleines Info-Feld mit der Benachrichtigung: Jetzt gibt es auch Themes! Also schnell zum Themes-Tab in den Settings und ausprobiert.

Screenshot Google Mail Themed Screenshot Google Mail Themed Screenshot Google Mail Themed Screenshot Google Mail Themed
Bild 1 Verschiede Themes in Google Mail

Fazit: Gefällt mir gut und ich freue mich schon auf die Erweiterung der Themes, wie es ja auch bei iGoogle kam. Und jetzt verstehe ich auch, wieso in letzter Zeit so häufig die Formatierung von Google Mail in Kombination mit dem ein oder anderen Greasemonkey-Script verrückt spielte.

Wenn du mehr über die Google Mail Themes lesen möchtest, schau doch mal im offiziellen Google Mail Blog nach: Dieser hat gestern in dem Artikel "Spice up you inbox with colors and themes" über die Neuerung berichtet.


14
Nov. 08

Meine Lieblings-Podcasts IV: Deutsch im Fokus

Dieses Mal handelt es sich nicht um einen Podcast, welchen ich vorstellen möchte, sondern um gleich drei. Die Deutsche Welle hat in ihrer riesige Auswahl an Podcasts, die du dir auf folgender Übersichtsseite näher betrachten kannst, eine Rubrik, die es mir sehr angetan hat. Diese heißt Deutsch im Fokus.

Screenshot Deutsche Welle: Deutsch im Fokus
Bild 1 Drei kleine aber feine Podcasts der Deutschen Welle zur deutschen Sprache

Deutsch im Fokus besteht aus insgesamt drei Podcasts: Sprachbar, Stichwort und Deutsch im Alltag - Alltagsdeutsch. Diese sprechen natürlich all jene an, die Deutsch als Fremdsprache (DAF) lernen. Daher sind sie in der Rubrik Deutschkurse einsortiert. Alle drei Podcasts funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: Zu einem bestimmten Thema (ein Sprichwort, ein Stichwort oder einer Phrase) wird beschrieben, erläutert und erklärt, was es sprachlich, kulturell oder anderweitig dazu zu wissen gibt. Woher kommt die Redewendung, welche regionalen Unterschiede gibt es, wo muss man aufpassen und natürlich - was bedeutet ein Wort in welchem Kontext.

In nur fünf bis fünfzehn Minuten pro Folge kann auch ein Muttersprachler noch einiges über seine Sprache lernen. Besonders interessant finde ich es, herauszufinden, woher eigentlich die ein oder andere Redewendung oder das aktuell thematisierte Wort stammt.

Diese drei Podcasts haben es geschafft, dass ich mich wieder intensiver mit dem Wie und Warum des Gebrauchs meiner Sprache beschäftige. Etwas, was nach der Schulzeit und dem darauf folgenden naturwissenschaftlichen Studium zu kurz gekommen wäre, wäre ich nicht auf die Podcasts der Deutschen Welle gestoßen. In leichte Häppchen serviert stärkt Deutsch im Fokus das Bewusstsein, welches ich meiner Muttersprache entgegenbringe. Die Folgen sensibilisieren mich auch für die Problematik der aussterbenden Wörter und verstümmelten Grammatik und lassen mich versuchen, bei der Verwendung des Deutschen, im Rahmen meiner Möglichkeiten, aus dem Vollen zu schöpfen.

Meine Lieblingspodcasts

Da dies die vierte Vorstellung ist, folgt nun schnell die Linkrunde zu den drei zuvor vorgestellten Podcasts:

Leider hat Kerner ja aufgehört diese Talksendung zu moderieren und somit existieren auch die lustigen Kochrunden nicht mehr mit ihm. Doch auch der Nachfolger kann zu beliebiger Zeit in der Kochrunde beobachtet werden: Lanz kocht. Da bei Kochen mit Kerner ja vor allem die Köche der Garant für lustige, interessante und lehrreiche Unterhaltung waren, und Lanz zumindest in den Folgen, die ich gesehen habe sehr darum bemüht war Kerners Stil zu kopieren - sollte der Spaßfaktor der Sendung auch weiterhin erhalten geblieben sein.


13
Nov. 08

Eigene Interessen wiederentdecken

Beim Aufräumen meines Schreibtisches und dem damit einhergehenden Sortieren und Abheften diverser Papiere bin ich heute auf einen kleinen Zettel gestoßen, den ich schon vor einiger Zeit für meine Therapie erstellt hatte. Die Aufgabenstellung lautete: “Dinge, Interessen und Hobbys, die ich in letzter Zeit vernachlässigt habe”.

Zeichenutensilien
Bild 1 Zeichenutensilien

Diese Vernachlässigung kann relativ schnell auftauchen. Etwas Stress im Job, dazu die ständige Informationsflut und immer wieder kleinen Dinge, die man “mal eben” zu erledigen hat. Und dann kommt es bei mir häufiger vor, wenn im am Abend oder dem Wochenende zu Hause auf dem Sofa sitze, den Rechner abgeschaltet und den letzten Spühlberg beseitigt habe, dass ich keinen richtigen Plan mehr habe, was ich eigentlich machen möchte oder könnte. Oder aber ich fühle mich “einfach viel zu geschlaucht”.

Leichtes Spiel für die trügerische Entspannung des Fernsehers oder des Computers. Einfach mal “nichts tun” und sich “zu dröhnen lassen” mit - nicht selten sinnfreier - “Fast-Food-Unterhaltung”. Dabei habe ich schon häufig festgestellt, wie viel entspannender es ist, etwas ganz anderes zu machen - aktiv zu sein - um wirklich vom Alltagsstress abzuschalten. Und hierbei ist mir eine Liste, wie die oben erwähnte, sehr hilfreich.

Wichtig ist, dass Dinge aufgeschrieben werden, an denen man schon zu einem früheren Zeitpunkt im Leben Spaß hatte; Dinge, welche dazu führten, dass die Zeit “wie im Fluge vergeht”. Bei dem Brainstorming zur Erstellung der Liste solltest Du genügend Zeit verwenden und definitiv in verschiedenste Richtungen denken - je mehr Punkte du am Ende auf deiner Liste hast, desto besser. Im folgenden als Beispiel ein paar Dinge meiner Liste:

Musikinstrumente
Bild 2 Musizieren?!

  • Tanzen
  • Wissen über: Florenz während der Renaissance
  • Zeichnen
  • Französisch
  • Englisch
  • Backen
  • Privpages.de erneuern
  • Singen

Praktisch ist es auch, wenn du ein Tagebuch oder ein Weblog besitzt. Dann kannst du einfach zurück blättern und schauen, womit du in der Vergangenheit deine Zeit verbracht hast. Und dann stellt sich bei mir die Inspiration meistens ganz von selbst ein. “Ich könnte doch noch …. oder aber das … ich wollte schon immer jenes wissen”. Und mit einem kleinen Kick gegen den inneren Schweinehund entscheide ich mich für den “scheinbar anstrengenderen Zeitvertreib”, der sich am Ende des Tages für mich meist als wesentlich erfüllender herausstellt.