Bisher komme ich mit Heisigs Methode zum Lernen der Kanji sehr gut klar. Etwa 10-15 Kanji täglich, dazu Wiederholung des bereits Gelernten mit Hilfe des 5-Boxen-Systems (real und virtuell) und Reviewing the Kanji [Review].
Die 400er Grenze habe ich gestern überschritten und ich muss sagen, noch habe ich das Gefühl, es schaffen zu können. Natürlich existiert einen Unterschied zwischen den neu gelernten Kanjis und jenen, die ich ganz am Anfang lernte, allerdings geht es in beide Richtungen.
Zum einen ist mit mehr Zeichen im Kopf die Wahrscheinlichkeit des Vertauschens größer, auf der anderen Seite ist mir die Methode vertrauter, so dass es leichter fällt, mir Geschichten auszudenken oder bereits existierende miteinander zu verknüpfen.
Alles in Allem ist meine größte Motivation zu sehen, dass es funktioniert. Durch die regelmäßige Beschäftigung, etwa 30-60 Minuten pro Tag, mache ich es mir leichter. Außerdem scheint es der perfekte Ausgleich zum Schreiben meiner Arbeit zu sein. Hier sind die künstlerischen, kreativen Sinne gefragt, nicht das doch manchmal etwas trockene, logische Wissen der Statistik oder Algorithmen zur Berechnung von optimaler Separation. ^-^ (Nicht, dass es nicht auch spannend ist, aber wenn man den ganzen Tag daran gearbeitet hat, ist es auch irgendwann gut und zumindest ich bin froh, etwas ganz anderes machen zu können).
- Lernutensilien: 5-Kammerbox und Karteikarten, Stift und Papier
Bald ist auch endlich die reale 4. Box voll und ich bin gespannt, ob ich mich noch an die Kanjis, die sich dort verstecken erinnern kann. Im übrigen ist das 5-Boxen-Prinzip sehr einfach:
Alle neuen Karten kommen in die erste Kammer. Die erste Kammer wird regelmäßig abgefragt und alle erfolgreich abgefragten Karten kommen in die zweite Kammer. Dies geschieht solange, bis die zweite Kammer voll ist. Dann fragt man etwa 1cm der vollen zweiten Kammer ab. Bei Erfolg wandern die Karten in die dritte Kammer, bei Misserfolg zurück in die erste Kammer. Nun wird wieder solange mit der ersten Kammer gelernt, bis die zweite Kammer wieder voll ist. Dieser Prozess wiederholt sich, bis auch die dritte Kammer voll ist, die vierte und irgendwann auch die fünfte. Sämtliche falsch beantworteten Karten kommen zurück in das erste Fach.
Wichtig ist: Das Prinzip besagt, wenn Inhalte der fünften Kammer beim Abfragen gekonnt sind, sind sie im Gedächtnis verankert ;) vorausgesetzt natürlich, man beschäftigt sich regelmäßig (täglich) mit dem zu Lernenden. Angewendet werden kann dies übrigens für alle möglichen Inhalte. Nicht nur Vokabeln sondern z.B. auch Geschichtsdaten, Persönlichkeiten, Matheformeln ^.~
Ich verwende übrigens die kleine Lernbox des AOL-Verlags. Sie ist aus Pappe, für DinA 8 Kärtchen geeignet und mit etwa 3,50€ wirklich eine lohnenswerte Anschaffung. Man kann so etwas allerdings auch sehr leicht selbst basteln. Wer mehr über das System und die Hintergrund wissen möchte, sollte sich dazu die sehr guten und ausführlichen Informationen zum Thema Lernkartei von Werner Stangl ansehen.
Im übrigen würde ich auf die reale Version der Lernkartei nicht verzichten wollen, so gut Reviewing the Kanji auch ist. Zwar kann man auch dort eigene Lernsätze verfassen und die Übersetzung der englischen Begriffe ist ein weiterer Lernschritt, die Beschäftigung mit der Erstellung der realen Karten sorgt allerdings dafür, dass ich mir wirklich die Zeit nehme, mich mit den einzelnen Kanji und ihrer Schreibweise anzufreunden. ^.~