Mal wieder etwas, wovon ich keine wirkliche Ahnung habe. In einemInterview der Tagesschau mit einem israelischen Soziologen wird dies im Einleitungstext zitiert:
Im Gespräch mit tagesschau.de sagt Sznaider: „Nur Israel selbst kann und soll seine Grenzen verteidigen.“ Beim gegenwärtigen Krieg mit der Hisbollah gehe es um die Existenz Israels.
Ohne groß Partei ergreifen zu wollen – dafür fehlt mir das Hintergrundwissen, und dieses müsste gerade in diesem Konflikt sicherlich sehr sehr sehr umfangreich sein, um sich eine wirklich fundierte Meinung bilden zu können – finde ich diese Worte sehr ironisch, nimmt man doch in Kauf, die Lebensgrundlage eines anderen Landes zu zerstören. Ich verfolge seit einigen Tagen ein paar libanesische Blogs, Berichte von Karim Hamasni, The Lebanese Bloggers, UrShalim und andere … zusätzlich zu den Medien, zusätzlich zu dem, was durch Fernsehn oder Radio zu mir dringt (was eigentlich eher weniger ist).
Ich weiß, im Moment ist meine Betrachtungsweise ein bißchen einseitig. Aber ohne die dahinterstehende politischen Dinge einordnen zu wollen, schockiert mich die Kaltschnäutzigkeit mancher Menschen gegenüber den Opfern. Denen in so vielen Kommentaren gesagt wird, dass sie sich nicht beschweren sollen, sie wären doch selbst daran Schuld – wo sie doch die Hisbollah sich haben in ihrem Land sich einrichten lassen. Mir ist es eine riesiges Rätsel, wie man Menschen, die ihre Heimat aufgeben müssen, die vielleicht Verwandte vielleicht ihre Zukunft verloren haben, die auf der Flucht sind so kalt behandeln kann. Es trifft mich zutiefst.
Ich glaube, niemand, der es nicht selbst erlebt hat – und dies wünsche ich meinem übelsten Feind nicht – kann sich auch nur annähernd vorstellen, was diese Menschen – was alle Menschen, die sich in einem Kriegsgebiet befinden – durchmachen. Welche Angst sie erleiden. Und wie grausam muss es sein, wenn sie aus dem Alltag herausgerissen werden, in dem sie die Hoffnung hegten, dass es endlich besser wird. (Habe darüber etwas gelesen, so viele Touristen wie seit langem nicht mehr wurden erwartet [Letter From a Friend stranded in the South] …).
Ich wünsche ihnen so sehr, dass Frieden einkehrt. Ihnen allen, dass keiner mehr sterben muss – das kein einziges Kind mehr leiden muss, weinen muss, weil es Angst hat. Am besten überall auf der Welt.
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