29
Okt 23

Kudos und Sehnsucht

Mein Hoster hat die Datenbank aktualisiert und das Standard-Character-Encoding geändert. Dies führte zum ein oder anderen Zeichenproblem. Da ich immernoch nicht bereit bin, dieses kleine eigene Stückchen Internet offline zu nehmen, gehe ich nun das Geschreibsel der letzten 20 Jahre auf verbleibende Zeichenprobleme durch um diese zu korrigieren.

Es ist spannend, ab und zu etwas peinlich, die alten Texte nochmals anzusehen. Ich freue mich, wenn zwischen all den toten Links und Spam-Seiten, die ein oder andere Perle nicht nur noch existiert sondern sogar noch lebt. Weil ich heute darüber gestolpert bin: Kudos an Arte, deren Links auch nach 17 Jahren noch zur richtigen Seite führen. Mit offenen Karten gehört immer noch zu einer meiner gerne empfohlenen Sendungen.

Etwas wehmutig wird mir, wenn ich auf die Kommentare von Menschen stoße, mit denen ich damals über die Blogosphäre verbunden war. Ich hoffe, ihnen geht es gut.

Passend dazu bin ich die Tage in Stephen Downes' OLDaily über den Blogartikel Journaling in private with my friends von Ben Werdmuller (Werd I/O) gestolpert. Die dort niedergeschriebenen Sehnsucht kam beim Durchblättern der Einträge auch bei mir hoch. Doch hat sich nicht nur das Netz verändert, auch meine Perspektive, mein Umfeld, Schwerpunkte und Verantwortlichkeiten sind andere. Die Frage, die sich mir aufdrängte: Wie viel der Sehnsucht ist nicht einfach die Sehnsucht nach den unbeschwerten Jahren des Ausprobierens, der Freiheiten "der Jugend"? Die Sehnsucht danach, dass die Menschen um einen herum Zeit und mentale Kapazität für die niedergeschriebenen Gedanken haben, weil es die Lebensphase, in der sie sich befinden, erlaubt.

Unausgereift drängt sich mir der Gedanke zur Reziprozität der Aufmerksamkeit auf. Die explodierte Menge an Inhalten, erst recht seitdem der Einsatz von generativer KI für alle recht einfach möglich ist. Sicherlich wäre es spannend hier einen Blick auf die Forschung zu werfen.

Weitere Lektüre

Parham, Jason : First-Gen Social Media Users Have Nowhere to Go. Wired, 06.11.2023
Carrigan, Mark : How blogging is different from tweeting. M. Carrigans Blog, 22.05.2023


16
Jun 20

Schreiben um des Schreibens Willen

Gestern las ich in Doug Belshaws Blog über die Existenz der #100DaysToOffload Challenge: Innerhalb des nächsten Jahres 100 Einträge in einem eigenen Blog schreiben. Die Idee dahinter: "Einfach Schreiben", ohne weitere Bedingungen oder Ansprüche - außer, dass es an einem eigenen Ort publiziert werden muss, nicht etwa in einem Firmenblog.

Eine der Ideen dahinter ist es, gemeinsam mit anderen Motivation für das Niederschreiben von Gedanken oder Dingen zu finden, sich gegenseitig zu unterstützen und auch ein bisschen zu klappern. Gemeinschaft kann helfen und inspirieren. Verfertigen der Gedanken beim Schreiben war und ist für mich immer eine wichtige Sache gewesen.

Während ich es auf der einen Seite gut und wichtig finde, überspitzt eine kritische Stimme in meinem Kopf: Noch mehr Inhalt, den niemand liest. Muss es dann veröffentlicht werden? Das gebrannte Kind schreit: Bloß nicht! All die potentiellen Gefahren, denen man sich aussetzt, wenn man versehentlich menschlich ist und für einen Moment nicht bedacht und wohlgewählte Worte findet. Der Impostor mokiert, dass dadurch die eigene Inkompetenz für alle sichtbar präsentiert wird.

"Einfach Schreiben" ist leichter gesagt als getan. Es braucht Übung. Und Übung macht gemeinsam mehr Spaß, können wir uns doch unterstützen und gegenseitig anfeuern.

1/100 ?


03
Jan 15

Gelesenes - 3. Januar 2015

Ein frohes neues Jahr allerseits. Ich hoffe, das Hineinrutschen war im Großen und Ganzen schön und der Start des Jahres gelungen. Mein Schädel dampft gerade vom Wissenszuwachs und die gelesenenen Digests stapeln sich in meiner Leseliste und wollen vom E-Reader entfernt werden: Das schreit doch nach einer Blogpause.


16
Jun 14

Gelesenes - 16. Juni 2014

Schon wieder eine eher magere Ausbeute. Nützlich fürs Archiv fand ich den Artikel "Advanced Japanese Colors" von Lloyd Vincent / NihonShok (e 16.6.2014), in dem die japanischen Farbwörter direkt auf einem passend farbigen Kästchen gelistet werden. Zudem kann ich mich meist für Einwürfe bzgl. der Wortentstehung begeistern :).

Zwei Artikel aus dem Zeit-Archiv fielen mir als eher unvollständig auf - was daran lag, dass sie es nur unvollständig auf meinen Reader geschafft haben. Dies ist ein kleiner Nachteil der automatisierten Versendung von interessant klingenden Links von Twitter oder aus Newsfeeds an Readability via IFTTT. Da bedarf es dann doch der manuellen Versendung.

Ansonsten Rants, "Trolliges" und der Versuch einer Antwort auf die Frage "Sind IP-Adressen personenbezogene Daten?".

 

 


12
Jun 14

Gelesenes - 12. Juni 2014