Douglas Coupland “Microsklaven”

Douglas Coupland "Microsklaven"

Wie sieht das Leben, wie sehen die Gedanken eines Geeks aus, welcher bei Microsoft arbeitet? Hat dieser eigentlich ein Leben? Wie sieht er die Welt? Wenn du dir irgendwann einmal solche oder ähnliche Fragen gestellt hast oder du dich in irgendeiner Form für die Subkultur der technikfaszinierten Welt der 90er interessierst und mit ein bisschen verschrobenem Nerd-Sein umgehen kannst, könnte “Microsklaven” von Douglas Coupland vielleicht etwas für dich sein.

In Tagebuch-Form niedergeschrieben darfst du als Leser ein paar Jahre im Leben des mittzwanzigers Daniel Underwood und seiner Freunde begleiten. Eine Gruppe technikbegeisterter Programmierer die in einer spartanischen WG wohnen und im Dienste des großen Bills stehen.

Die dabei nicht ganz so geradlinigen - um nicht “verrückte” zu sagen - Gedankengänge zu verfolgen; die Phasen, welche einzelne Persönlichkeiten durchmachen zu beobachten war für mich sehr angenehm. Wahrscheinlich lag dies am sanften, vor sich dahin Plätschern der Ereignisse, fast schon entgegengesetzt zu dem Informationsrausch, welcher nicht selten meinen Alltag dominiert. Außerdem fühlten sich die Erinnerungen der Geschehnisse von Daniel auf eine Gewisse Art und Weise sehr familiär an.

Couplands Roman ist für mich ein gutes Lesefutter für Zwischendurch, er könnte fast der Inhalt eines Blogges sein, welcher noch als “richtiges Tagebuch” geführt wird. Situationsbeschreibungen, mehr oder weniger verrückte Geschichten und die Philosophien der Schlaflosen gewürzt mit einer Prise Technik-Slang, Markentheorien und Rebellion - naja, ein bisschen ^-^.

Fazit

Mir hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Nicht zu letzt wahrscheinlich deswegen, weil ich mich mit diesen kleinen bzw. größeren Nerds schon irgendwie identifizieren kann. Es hat mich berührt an der Entwicklung der Persönlichkeiten teilzuhaben. Und gerade zum Ende erinnert mich Microsklaven an das positive Gefühl, dass es eine wichtige Sache im Leben gibt, für die es sich immer zu kämpfen lohnt: gute Freude.

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12 comments

  1. Mein absolutes Lieblingsbuch. Eines der wenigen, dass ich mehrmals gelesen habe. BTW sind auch die andern Coupland Bücher sehr zu empfehlen.

  2. Gut zu wissen dass die anderen Coupland Bücher auch gut sind ^-^“. Nach Microsklaven bin ich definitiv neugierig auf mehr von Coupland! Dankeschön für den Hinweis! :)

  3. jnin|illdividual

    hört sich ja gut an. ich hab dämliche dämonen dank deiner 50seiten regel innerhalb von drei tagen durch gehabt. neuromancer geht mir leider weiterhin auf den geist und es liegt wirklich am unhandlichen und sehr klein gedruckten buch. >_>

    aber das hört sich ja gut an, sollte ich mir mal zulegen. :)

  4. Als nächstes sollten Generation X Girlfiend in a Coma, Miss Wyoming und Shampoo Planet auf dem Leseplan stehen :-)

    American Polaroids fand ich nicht so toll und Eleanor Rigby ist ein furchtbar deprimierendes Buch.

  5. @jinin Durch Neuromancer musste ich mich auch ganz schön durchquälen…

  6. @jnin Hey cool :) dass das mit den 50 Seiten bei dir auch so gut klappt :)
    Ist Neuromancer so schwer zu lesen? Wow. Auch sehr gut zu wissen.

    @Gilly Dankeschön für die Empfehlungen und den Reihenfolge-Tipp :) Werde ich mir zur Herzen nehmen.

    Einen schönen ersten Advent euch beiden! (Und allen anderen Lesern natürlich auch :)) )

  7. jnin|illdividual

    kA ob das jedem so ist oder nur bei mir. aber mit dem buch ‚die säulen der erde‘ bin ich auch nie weit gekommen, aus dem gleichen grund. :(

    und heute schon einen schönes zweiten advent! wo steckst du denn?!

  8. Hmm – Neuromancer hört sich nach euch beiden ja nach richtig harter Arbeit an.

    Wo heute schon der 2. Advent ist wünsche ich dir einen wunderschönen eben solchen – zumindest noch einen schönen entspannten Abend!

    Und wo ich stecke – hmm.. gute Frage – viel zu häufig unter der Decke – weil es da so schön warm ist. Irgendwie war die letzte Woche nicht ganz so die meinige. ^-^ *sich verkrochen hat*

  9. jnin|illdividual

    @mel; das tut mir leid. |= manchmal ist das so… hätte dir da den ganzen november ein lied davon singen können! aber schön das du zurück bist! (=

    @gilly; sorry hab ich erstmal komplett ignoriert das zweite commi… sorry!

    woran lags denn bei dir mit neuromancer?!

    [na hoffentlich hat er die kommentare abonniert, sonst hab ich gleich verloren ne woche später! :]

  10. Kommentarabo FTW! :-)

    Ich war vielleicht mit 16 einfach noch zu Jung für Neuromancer. Ich erinnere mich noch daran, dass man ja mitten ins geschehen dieser Cyberpunk Story hineingeworfen wird und die Geschichte permanent vorangetrieben wird. War mir einfach zu fremd die Materie.

  11. jnin|illdividual

    hehe cool! ;] danke für’s antworten. die kommentare abonnier ich ja auch, aber wenn ich dann mal tagelang keine mails gecheckt hab, dann landen die auch mal alle wegen mailboxüberflutung gleichzeitig im mülleimer. :)

    ja, kA ich glaub einfach das es auch was ganz anderes war wo es nicht soviel von dem cyberpunk schon wirklich gab. ^^

    naja, ich quäl mich demnächst weiter. oder versuche es zumindest. ^^

  12. Hey ihr, hoffe ihr hattet eine schöne Weihnachtszeit! Kann jetzt endlich auch mitreden – habe Neuromancer (erster Teil) gestern in einer Nachtschicht noch durchgelesen. Hui … also zwischenzeitlich hat sich das schon gezogen, mit den Beschreibungen aber irgendwann so in den letzten 200 Seiten konnte ich das Buch dann auch nicht mehr zur Seite legen ^-^“. Das mag ich – gut Enden, die einen zum Weiterlesen bringen. War bei „Idoru“ auch so. Schön :)

    @jnin Falls du dich noch mit dem Buch quälst – lass dich ein bisschen anfeuern :) Es lohnt sich *Sumomo fighto tanz aufführt*